Somatic
Experiencing

(SE)

Wir bieten seit 1997 Kurse und Trainings in Somatic Experiencing (SE) an, dieser ­faszinierenden Möglichkeit zur Trauma-Auflösung nach Dr. Peter A. Levine.

Was ist Somatic Experiencing?

SE ist ein bio-psycho-physiologisch fundiertes Konzept zur Behandlung und Auflösung von Schock und Trauma, das vom amerikanischen Bio-Physiker, Psychologen und Biologen Dr. Peter A. Levine über Jahrzehnte theoretisch zusammengestellt und mit viel Erfolg klinisch erprobt wurde.

Es baut auf Beobachtungen in der freien Natur: Tiere in der Wildnis sind selten traumatisiert – obwohl sie regelmässig stark bedroht sind. Sie brauchen innewohnende Mechanismen, die es ihnen erlauben, ihre Selbstregulation in Gang zu bringen und nach einer sie stark fordernden oder überwältigenden Erfahrung hohe Energiemengen aus ihrem Körper zu entladen.

Diese inneren Abläufe haben zur Folge, dass Tiere eine Art «eingebaute Immunität» gegen Trauma besitzen – sie also dazu fähig sind, problemlos ins normale Leben zurückzufinden, nachdem sie eine lebensbedrohliche Situation hinter sich haben.

Wenn Menschen in der richtigen Art und Weise unterstützt werden, können auch sie sich von ihren Traumata erholen. Die gezielte Adaption des Tier-Modells auf die menschliche Lebenswelt ist dabei die grosse Kunst, die in den Trainings erlernt wird.

Trauma-Definitionen

«Ein Trauma ist wie eine innere Zwangsjacke, die eine Person innerlich erstarren lässt und einen erlebten Augenblick in ihrem Gedächtnis einfriert.»

«Ein Trauma unterdrückt die Entfaltung des Lebens. Es unterbricht die Verbindung zu uns selbst, zu anderen Menschen, zur Natur und zu unserer geistigen Quelle.»

«Das Trauma steckt nicht in einem bestimmten Ereignis, sondern im Nervensystem der betroffenen Person.»

Dr. Peter A. Levine

Kernidee

Ist eine Person nicht in der Lage, eine äussere bedrohliche Situation (in welcher etwas zu viel, zu schnell, zu heftig passiert) durch Kampf- oder Fluchtreaktion (FIGHT/FLIGHT) zu bewältigen, kann sie in der Erstarrungsreaktion (FREEZE) stecken bleiben, was längerfristig zu einem Zustand von Hilflosigkeit und Kollaps führt.  Überwältigende Erfahrungen hinterlassen eine extrem hohe Ladung an Überlebensenergie im Nervensystem, die gebunden bleibt und sich nicht im Körper verteilen kann. Gezielte Interventionen zur Optimierung der Selbstregulation machen das wieder möglich und sorgen für eine Rückkehr von Wohlbefinden und Lebensfreude.

Anwendung

Für Peter A. Levine steckt ein erlittenes Trauma im Nervensystem der betroffenen Person. Deshalb wird im SE gezielt versucht, die im Körper gestaute Aktivierungsenergie auf sichere Art und Weise zu befreien. Mit gezielten Interventionen und einer offenen und achtsamen Haltung werden bio-psycho-physiologische Reaktionen begleitet, die überschüssige, im Körper gehaltene Energiemengen abbauen und die Personen in einen Zustand von grösserer Lebendigkeit zurückführen.

Wirkung

Die nicht regulierte Erregung, die u.a. im neuromuskulären und im Zentralen Nervensystem eingeschlossen ist, wird entladen, und ein zuvor gestoppter Zyklus von Erregung und Entspannung wird abgeschlossen (Hitze, Zittern, Vibrieren, usw.). Ein erweitertes Raumgefühl und ähnliche Selbstwahrnehmungen sind häufige Zeichen dieser Ausschüttung von gestauter Aktivierungsenergie. Die im überwältigenden Erlebnis verloren gegangene Beweglichkeit im Nervensystem wird wieder hergestellt.

Schlüsselkonzepte von SE

  • Verstehen, dass Trauma ein natürlicher Teil des Lebens ist
  • Trauma ist über den Körper neu verhandelbar
  • Rückkehr zur Orientierung im Hier und Jetzt erzeugt starke neurobiologische Reaktionen
  • Pendulation zwischen Trauma- und Ressourcen-Wirbel
  • Inhalt dient primär dazu, Aktivierung aufzuspüren – nicht um die erlebte Geschichte zu hören
  • Symptome sind willkommen – als Tür zum Ort der überschüssigen Ladung im Körpersystem
  • Ausrichtung auf dosierte Menge an Aktivierung (Titration)
  • Verteidigungs- und Orientierungsmechanismen vervollständigen
  • Ermächtigung über körperlich wahrnehmbare "Ich kann" und "Ich bin" - Erlebnisse
  • Ausrichtung auf Containment (sicheren Raum schaffen), nicht auf Katharsis
  • Strategie des «Neuverhandelns» (Arbeit mit korrigierender Erfahrung)