SE-Training

Das SE-Training kann nur als Ganzes besucht werden. Bedingung für die Aufnahme ins 40 Kurstage umfassende Programm ist der Besuch eines 3-tägigben SE-Intros bei einer akkreditierten SE-Lehrperson.

Das SE-Training besteht aus 40 Kurstagen. Voraussetzung für die Aufnahme in ein Schweizer Training ist der Besuch eines SE-Intros, der mit zum Lernstoff gehört.

Das SE Training richtet sich an Leute, die in ihrem Leben vor allem beruflich viel mit traumatisierten Personen zu tun haben (in den Arbeitsbereichen von Medizin,  Psychologie, Psychotherapie, Pädagogik, Heilpädagogik, Sozialarbeit, Erster Hilfe, Körpertherapie, Coaching, Feuerwehr usw.). In der Schweiz kann das Training nur als Ganzes besucht und gebucht werden.

Das SE-Training ist keine Lizenz, mit der Psycho- oder Körpertherapie angeboten und ausgeführt werden kann. Es ist ein Nachweis für eine tiefgreifende Weiterbildung im Bereich Trauma, die ins bestehende Berufsfeld eingebaut wird.

Trainingsdaten

Mai 2025

Paki E. Heisserer (CH)
Dr. Urs Honauer (CH)
CHF 10'175

November 2025

19. November 2025 – 8. April 2028
SOMATIC EXPERIENCING ® TRAINING 43 Trainingsbeginn
Dominique Dégranges (CH)
Paki E. Heisserer (CH)
CHF 10'360

Das Training ist unterteilt in drei Phasen: Beginners Year (1. Jahr), Intermediate Year
(2. Jahr), Advanced Year (3. Jahr)

SE-Training
– Trainings­inhalte

SE-Training - 1. Jahr (Beginners Year)

  • Grundlegende Begriffe des SE
  • Zeichen des Körpers und des Nervensystems erkennen
  •  Orientierung nach Aussen und Innen
  • Vermittlung grundlegender Techniken, um therapeutisch zu reagieren
  • Den inneren Vortex stabilisieren (Ressourcen)
  • Gebundene Energie mittels Titration entladen lassen
  • Anwendung des horizontalen Prinzips «Nur 1 Schleife, 1 Titration»
  • SE-Erdungs-, Abgrenzungs- und Containment-Übungen
  • Verteidigungs- und Orientierungsreaktionen wecken
  • Die Arbeit mit  SIBAM: Sensations (Empfindungen), Images (Bilder), Behavior (Verhalten), Affect (Affekte), Meaning (Bedeutungen)
  • Kopplungsdynamiken bei Traumata (Über-/Unterkoppelung)
  • Die Arbeit mit Fight, Flight und Freeze (Kampf, Flucht und Einfrieren)
  • Joining statt Merging – das Prinzip «al dente» und die Trauma-Arbeit
  • SE-Erste Hilfe
  • Traumata und Erinnerung
  • Verhindern von Re-Traumatisierung
  • Zeitachse mit physiologischen Abläufen bei grosser Bedrohung

SE-Training - 2. Jahr (Intermediate Year)

(Kann nur besucht werden, wenn das «Beginners Year» gemäss Studienrichtlinien vollständig absolviert wurde)

  • Kurze Wiederholung und Integration des Stoffes aus dem 1. Jahr
  • Aufbauend auf der horizontalen Arbeit neu die vertikalen Techniken anwenden
  • Präsentation aller Kategorien von Traumata und der spezifischen Interventionen:


  1. Globale, hohe, intensive Aktivierung (GHIA): Halluzinogene, Psychosen, fötale Not/fötaler Stress, Geburtstraumata, Fieber, Ertrinken, Ersticken usw.
  2. Unvermeidbare Attacken (generell, sexueller Missbrauch, Attacken von Wildtieren, Krieg, Überfälle usw.) c) Körperliche Verletzungen (Operationen und Anästhesie, Vergiftungen, Verbrennungen)
  3. Starker Aufprall – Fehlen von körperlicher Abwehr/Reaktion (Stürze, schlimme Verkehrsunfälle mit dramatischen Folgen, Kopfverletzungen)
  4. Emotionale Traumata (generell, schwerer Verlust, Verlassen werden, Vernachlässigung, fortlaufender Missbrauch)
  5. Naturkatastrophen (Erdbeben, Feuersbrünste, Tornados, Hurrikane, Überschwemmungen, soziale Veränderungen)
  6. Horror, Folterungen, ritueller Missbrauch, Konzentrationslager usw.
  7. Unterscheidung zwischen Entwicklungs-/Persönlichkeits- und Schock-Trauma

SE-Training - 3. Jahr (Advanced Year)

(Kann nur besucht werden, wenn die ersten zwei Trainingsjahre den Studienrichtlinien entsprechend vollständig absolviert wurden)

  • Wiederholung das Stoffes aus den beiden ersten Jahren mit der weiteren Integration des Gelernten als Ziel
  • Polyvagale Theorie und SE
  • Erkennen und Arbeit mit der Kohärenz-Welle
  • Containment bei komplexem Trauma
  • Syndrome wie Reizdarm, Chronic Fatigue Syndrome (CFS, ständige Müdigkeit), Fibromyalgie, Migräne usw.
  • Arbeit mit den Augen
  • Tiefe vertikale Interventionen durch erweiterte Bewusstseins- bzw. Todeszustände
  • Energie-Schalenmodell
  • Aus der aktuellen Forschung sich ergebende neue Themen
  • Weitere von den KursteilnehmerInnen gewünschte Bereiche
  • SE-Körperarbeit: Theorie und ihre Anwendung in der Praxis
  • Arbeit mit den Diaphragmen, Gelenken und Organen

Trainings­anforderungen
Somatic Experiencing (SE) nach Dr. Peter A. Levine

Das Diplom in Somatic Experiencing (SE) wird an Teilnehmende des 40 Kurstage umfassenden Trainings (inkl. Intro) abgegeben, die

  • alle Kurseinheiten besucht haben: 3 Tage Intro, 12 Tage im 1. Jahr (Beginners), 12 Tage im zweiten Jahr (Intermediate) und 13 Tage im 3. Jahr (Advanced)
  • pro Jahr 8 SE-Lehr-Therapie-Sitzungen bei anerkannten Therapeutinnen und Therapeuten besucht haben (insgesamt 24 Std. / 25 Std. ab Training 42 ). Die Liste der von Dr. Peter A. Levine akzeptierten Lehr-TherapeutInnen wird in jedem Training am ersten Kurstag abgegeben.
  • im Laufe des Trainings insgesamt 24 Supervisionsstunden (25 Std ab Training 42) besucht haben. Im Falle von Grossgruppen-Supervisionen werden drei Stunden gleich wie eine Einzelstunde verrechnet. Ein ganzer Tag Grossgruppen-Supervision mit sechs Kursstunden gilt also fürs Training als zwei Stunden.
  • ihre Supervisions und Therapiestunden auf einem speziellen vom ZIO abgegebenen Formular nachweisen können.

Während dem Training wird für jedes Modul eine Teilnahmebestätigung abgegeben.

Das SE-Training kann nur als Ganzes besucht werden. Bedingung für die Aufnahme ist der Besuch eines 3-tägigen SE-Intros bei einer akkreditierten SE-Lehrperson. Bei einer zu hohen Eigenaktivierung im obligatorischen Einführungskurs kann die Anmeldung zum SE-Training abgelehnt oder von speziellen Bedingungen abhängig gemacht werden.

«Die Vorstellung, dass das Training schon bald fertig sein wird ... einfach schade! Es ist wie mit guter Literatur. Wenn das Buch weniger als 600 Seiten hat, dann möchte ich langsamer lesen, damit ich es noch nicht so bald aus den Händen legen muss.» MW

Ziele

  • Das Verständnis fürs Wesen eines Traumas breit gestreut vermitteln und neue Möglichkeiten aufzeigen, wie sich Menschen von einem Trauma befreien können. («Trauma verstehen – Trauma auflösen»)
  • Mit dieser neurobiologisch fundierten Grundlage wollen wir in unterschiedlichen Berufsfeldern dafür sorgen, dass betroffene Menschen nicht immer von neuem überfordert und (re-)traumatisiert werden.
  • Natürliche Grenzen wieder pflegen und der inneren Stimme und Selbstregulation auch in einer Zeit von verführerischen äusseren Verlockungen oder plötzlich auftauchenden grossen Bedrohungen wieder gebührenden Platz verschaffen.
  • Kompetente Menschen in verschiedenen Fachbereichen anders mit dem Phänomen Trauma umgehen zu sehen.
  • Trauma nicht nur als Schicksal, sondern auch als Chance für neue Erkenntnisse zu sehen. Auf einer globaleren Ebene: Eine weniger traumatisierte Welt, die sich nicht mehr in erster Linie in gegenseitigen Re-Traumatisierungen übt.