Vom Überlebensmodus hin
zum Existentiellen

Der SE-Weg in der Begleitung von Menschen in Not

Daten

Datum: 1. Tag:
08.08.2020, 10:30–18:30
2. Tag:
09.08.2020, 10:00–21:30
3. Tag:
10.08.2020, 10:00–18:30
4. Tag:
11.08.2020, 10:00–13:30
Leitung: Dr. Peter A. Levine (USA)
Bedingungen: Beginner Level des SE Trainings abgeschlossen
Sprache: Englisch mit Übersetzung ins Deutsche
Kosten: CHF 1'140.00

Therapeutische Begleitung ist für Peter A. Levine vergleichbar mit Klavierstunden. Menschen lernen in der unmittelbaren Begegnung mit gut ausgebildeten Fachkräften, wie sie ihr Leben auf neue und glaubwürdige Weise gestalten und erneuern können. Wie bei den Klavierstunden ist das Resultat des Unterrichts allerdings nicht immer gleich - nicht alle werden zu Klavierkünstlerinnen- oder künstlern, sondern viel zu viele geben das Piano spielen vielleicht wieder auf. Deshalb ist es so eminent wichtig, dass wir in der Begleitung von Personen in Not nicht nur das Erleben in der eigenen Praxis fokussieren, sondern ganz stark auch die Wege entdecken und illustrieren, wie das Gelernte in den Alltag integriert werden kann.

Dieser Aspekt wird in vielen Therapien oder Coachings von sonst erfahrenen Fachleuten ausgeklammert. Deshalb braucht diese Aufgabe im SE einen zentralen Fokus. Wenn wir Menschen voll ermächtigen wollen, müssen wir ihnen eine neue verkörperte Existenz offerieren, die auch hält, wenn die Person das Behandlungszimmer wieder verlässt. Im traumatischen Erleben schaltet das Nervensystem der betroffenen Person auf das Notfallprogramm um, den Überlebens-Modus. Dieser ist wertvoll in einem bestimmten Moment von grosser Gefahr bis hin zu echter Lebensbedrohung. Weg von diesen Bedrohungsherden will aber ein anderer Teil des Menschen leben - jener, der aus sich heraus voller Neugier das Leben entdeckt, prägt und füllt - und so eine tiefe existenzielle Erfüllung findet.

Solange die Angst sich mit den eigenen Bedürfnissen und Interessen wirklich zu zeigen, ausserhalb des Praxisraums stark eingeschränkt ist, wird sich der Wandel hin zum existenziellen Sein verzögern oder er wird nicht vollzogen werden. Wenn es uns gelingt, jemanden aus dem Überlebens-Modus hin zu den tiefen inneren Sehnsüchten und Visionen zu führen, bauen wir den Weg von „Survival to Existential“. SE unterscheidet sich von diversen anderen Trauma-, Psycho- und Körpertherapien dadurch, dass eben nicht nur der Überlebens-Modus stabilisiert werden soll, sondern die Annäherung ans Existenzielle im begleiteten Transformationsprozess bewusst gesucht wird.

Wenn wir die Brücke vom Überlebens-Modus hinüber zur existentiellen Ebene bauen wollen, müssen wir den Schritt aus der Therapiezone hinein ins Alltagsleben bewusst suchen und bauen. Nur in unserem täglichen Sein leben wir unser mentales, physisches, emotionales und spirituelles Wesen auf glaubwürdige Art und Weise - und bereichern so die Welt, in der wir leben und wirken. Der Weg dorthin wird stark geprägt von der Fähigkeit zur Verkörperung von bedrohlichen Signalen in uns - seien es Schmerzen, Emotionen oder Gedankengebäude. SIBAM liefert uns im SE das Werkzeug, um uns diesem Ziel bewusst mehr und mehr anzunähern.

Voraussetzung für eine Teilnahme an diesem Kurs ist ein abgeschlossenes erstes SE-Trainingsjahr. Der Kurs ist aber bewusst auch auf die Bedürfnisse von erfahreneren Studierenden oder SE-Practitioners ausgerichtet.

Dr. Peter A. Levine

Dr. Peter A. Levine hat seit 50 Jahren die menschlichen Reaktionen auf Stress und Trauma intensiv studiert und daraus sein Lebenswerk SOMATIC EXPERIENCING (SE) kreiert. Er gilt als weltweit führender Fachmann im Bereich der somatisch ausgerichteten Traumalehre. Er studierte in Berkeley und promovierte in medizinischer Biophysik und in Psychologie. Später war er war Berater für die NASA …

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