Affekt-Kompetenz

In Emotionen verkörperte Lebensenergien befreien als höchste Form der Selbstfindung

Daten

Datum: 18. – 21. November 2021
Uhrzeit: 10:00–17:30 Uhr
Leitung: Dr. Urs Honauer (CH)
Bedingungen: Abgeschlossenes AK- oder
SE-Training
Sprache: Deutsch
Kosten: CHF 1'000.00

Lange galten Emotionen als unprofessionell oder unerwünscht. Der Neurobiologe Antonio Damasio umschrieb das in seinem Buch «Descartes’ Irrtum» als einen der grossen Fehler im cartesianisch geprägten Denken unserer westlichen Zivilisation. Emotionen sind aus seiner Sicht nicht das Gegenteil von Denken, sondern die eigentliche Treibkraft unserer Existenz, die auch als Motor für unser Verhalten – und unsere Kognitionen dient.

Weil in der Mainstream-Gesellschaft trotz über 25 Jahren intensiver Forschung über die grosse Bedeutung unserer Emotionen und Gefühlswelten (die zusammen unsere Affekte ausmachen) das Emotionale weiterhin primär negativ konnotiert ist, leben wir weiterhin grossmehrheitlich in affektiv-inkompetenten Gemeinschaften. Wo wir auch hinschauen, in die Politik, in die Wirtschaft, in die Medien, in wissenschaftliche Beratungsgremien, in Schulen, in Ausbildungsstätten für Erwachsene, in Verbände oder andere Institutionen – die Selbst- und Sozialkompetenz bezüglich Emotionen und Gefühlen ist meist sehr tief. Die Folge davon ist, dass wir breitflächig zu affektiven Analphabet*innen geformt werden.

In diesem Spezialkurs versucht der Kursleiter mit den Teilnehmenden zusammen ein neues Narrativ bezüglich der zentralen Bedeutung von verkörperten Affekten zu bauen. Das Zentrale dabei ist die Verkörperung der Emotionen und der Gefühle. Negative, zurückgehaltene Emotionen führen zu Spannungen, Verkrampfungen und anderen physiologischen Dysregulationen im Körper. Das braucht enorm viel Energie, die ständig gehalten werden muss und für den täglichen Ausdruck von Lebendigkeit fehlt. Werden negative Emotionen einfach ständig ausagiert, ist die Energie nachher für ein lebendiges Sein auch nicht vorhanden.

Verkörperte Affekte stellen hingegen die vollen Energien, die in den Emotionen schlummern, dem Leben und seinem Ausdruck zur Verfügung. Auf allen Ebenen entstehen dadurch neue Möglichkeiten, jenseits von Richtig oder Falsch, weil das eigene Potenzial sich immer in anderen Sphären zeigt. Die sind meist auch wieder geprägt von affektiver Qualität – etwa der Freude, der Zufriedenheit, des Stolzes, der Würde oder des Triumphgefühls.

Der Kursleiter stellt aus dieser Warte die These in den Raum, dass ein hochkompetenter Zugang zur Affekt-Ebene die Basis für die erfolgreiche Bewältigung individueller wie kollektiver Krisen ist. Wenn die emotionale Intelligenz eingesperrt wird, bleiben nur enge Denkmuster und entsprechende Verhaltensformen, wie wir sie seit geraumer Zeit vermittelt bekommen.

Dr. Urs Honauer

Dr. Urs Honauer ist Leiter des Zentrums für Innere Ökologie und des Polarity Bildungszentrums in Zürich sowie Initiator des Bildungsfestivals in Weggis. Er ist seit vielen Jahren in der Erwachsenenbildung tätig und unterrichtet dabei u.a.  SOMATIC EXPERIENCING (SE), Polarity und AUTHENTISCHER KOMMUNIKATION (AK).In seiner Praxis für Innere Ökologie in Zürich arbeitet er mit Menschen …

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